Ardhi Engl
Foto: ©Ardhi Engl
Ardhi Engl - Trashkalimba Foto: ©Massimo Fiorito

Ardhi Engl

München

Homepage: www.ardhi-engl.de

Meine Instrumente

Während des Studiums der klassischen Gitarre am Konservatorium begann ich mich gleichzeitig sowohl für Musik anderer Kulturen (zunächst indonesisches Gamelan) als auch zeitgenössische Musik zu interessieren. Inspiriert von Musikpionieren wie John Cage begann ich selbst mit Klängen und entsprechenden Materialien zu experimentieren. Mit einer großen Portion Spieltrieb und Neugier entstand aus diesen Versuchen im Laufe der Jahre ein recht umfangreiches Instrumentarium. Es blieb nicht bei Saiteninstrumenten - meiner ursprünglichen Domäne als Gitarrist. Es kamen auch Blas- und percussive Instrumente dazu. Gemeinsam ist ihnen allen ihr Minimalismus, die Reduktion aufs Einfachste - manchmal nenne ich sie deshalb auch gern "Rückzüchtungen". Elektrische Tonabnehmer und Verstärkung ersetzen den Resonanzkörper ersetzen und wirken gleichzeitig wie ein akustisches Mikroskop, das in tonale Mikrowelten vordringen kann. Es gibt immer wieder neue Spielweisen und Kombinationsmöglichkeiten zu entdecken. Auch tauchen dabei immer wieder Fragen auf nach dem Wesen von Musik und Klangerzeugung.

Die Instrumente haben sich inzwischen in einem breiten Spektrum von Theatermusik, Tanzperformance, improvisierter Ensemblemusik über orientalische Musik bis zu experimentell-kabarettistischen Auftritten mit Gerhard Polt bewährt. Nicht zuletzt sind sie auch visuelle Gestalten, die ein Eigenleben als Skulpturen führen können. Es sind Unikate. Gleichzeitig haben sie aber oft Verwandtschaften mit Instrumenten aus anderen Kulturkreisen bzw. sind von solchen inspieriert. Sie schlagen sowohl aus der Art und auch gleichzeitig Brücken zu anderen Kulturen. Meine bayrisch-sumatranischen Wurzeln, die sich bei Kollaborationen mit Musikern in Jakarta, dem chinesischen Musiker Xiao He oder im Zusammenhang mit der Arbeit von Lee Ming Wei, angesprochen fühlen, mögen da eine Rolle spielen.

Galerie

Ardhi Engl - Stangerlbass Foto: ©Ardhi Engl

Stangerlbass

Alurohr, Edelstahldraht, Piezotonabnehmer

Ardhi Engl - Triophon Foto: ©Ardhi Engl

Triophon

1x Saiten- + 3x Blashybridinstrument

Alurohr, Edelstahldraht, Sax- und Trompetenmundstück, Elektroschlauch, Mikrofon + Piezotonabnehmer + integrierter Minimizer

Ardhi Engl - Trashkalimba Foto: ©Ardhi Engl

Trashkalimba

mit Stahlfedern und Gitarrensaiten präparierte Federballschläger, Federstahldraht, Laubsägeblätter, Schaschlikstäbchen mehrere Piezotonabnehmer

Ardhi Engl - präparierte Framegitarre Foto: ©Ardhi Engl

Präparierte Framegitarre

aus Gitarrenresten, Mühlesteinen
Piezotonabnehmer

Ardhi Engl - Fujara Foto: ©Ardhi Engl

Fujara

(Obertonflöte nach slowakischem Vorbild)
PVC-Rohr, clip-mikro

Ardhi Engl - Alurohr Dan Bao Foto: ©Ardhi Engl

Alurohr Dan Bao

Flageolet-Monochord mit Saitenzug nach vietnamesischem Vorbild

Ardhi Engl - Steckerlgeige Foto: ©Helmut Klingele

Steckerlgeige

2saitges Rundholz mit Piezotonabnehmer

Ardhi Engl - Kleiderbügelharfe Foto: ©Buscemi-Fiorito

Kleiderbügelharfe

9 Stahlsaiten in Kleiderbügel

Ardhi Engl - Singtrommel / Voice Drum Foto: ©Ardhi Engl

Singtrommel

Hallspirale überträgt Stimme auf Trommelfell

Biographie

  • deutsch-indonesischer Gitarrist, Multiinstrumentalist, Entwickler und Konstrukteur von eigenen Instrumenten und Klanginstallationen, Klangforscher, Performer und Videokünstler
  • ab 1972 klassische Gitarre als Autodidakt, 1980-84 Berufsstudium im Richard-Strauss-Konservatorium, München, danach Konzerttätigkeit (u.a. im Konzertwinter Passau)
  • Mitbegründung des Vereins für experimentelle Musik in München, seither zahlreiche Beiträge für das jährliche Festival für experimentelle Musik
  • indonesische Gamelanmusik mit "Cara Bali"
  • 1986 - 1992 "Münchner Gitarrenquartett" ( 1988 USA-tournee)
  • 1998 experimentelle Musik in Jakarta gemeinsam mit indonesischen Künstlern.
  • seit 2005 mit Gerhard Polt auf der Bühne.
  • Mitglied in Ensembles im Spannungsfeld Orient-Okzident: türkisch ("Nihaylard") sefardisch (mit S.Nahabian), arabisch (AERA-Quartett)
  • 2013 Förderpreis Musik der Landeshauptstadt München.
  • 2021 Instrumentenobjektausstellung im Rahmen von Lee Ming-wei-Ausstellung in Villa Stuck, München
  • 2022 Duo mit norwegischem Jazzmusiker Karl Seglem, "Music and its shadows" mit Ganesh Anandan und Nicolas Wiese, Berlin

Arbeiten und Aufnahmen

Musik- und Videoarbeiten für Tanz:

"Bzw. in D" mit Ruth Golic, "Flispernde Klangzwirbel", "Imagine - das blaue Auge", "Cari Bintang", "Spiegelungen" mit Urte Gudian

und Theaterproduktionen:

„Untertagblues“ mit Jörg Hube, "Anatol", "Hadschi Murat", "die Menschenfabrik", "Coriolan", "Grounded" (Theater viel lärm um nichts), "Mutterland-stille" (HochX) "die Schlacht" von Heiner Müller, "Weil du mir gehörst" und "Mühlengeschichte" von B.Dabinnus (TamS/HochX)

Musik für Lesungen

u.a. mit Hanna Schygulla, Sybille Canonica, Cornelia Zetzsche, Tobias Moretti

Freie Improvisationsmusik/Spontankompositionen

mit Geoff Goodman (Metal, Wood & Wire), Enrico Sartori, Sebi Tramontana, Berliner Ensemble "imaginäre Musik", Xiao He (Peking) u.v.a

seit 2018 Text-Musik-Verrichtungen mit Ruth Geiersberger

Sound-Video-Installation

für Flechtskulptur von Susanne Thiemann (Galerie Boutwell/Schabrobwski und Seidl-Villa)

Externe Links


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