Stephan Froleyks
Foto: ©Ben Knabe
Stephan Froleyks - Messertisch co. Foto: ©Ben Knabe

Stephan Froleyks

Kleve

Homepage: www.stephan-froleyks.de

Meine Instrumente

Bereits während meines Schlagzeugstudiums in den 1980er Jahren experimentierte ich gemeinsam mit Freunden mit gefundenen Objekten, aus denen wir kleinere und größere Installationen machten und improvisierten. Nach einer langen künstlerischen und pädagogischen Arbeit mit diesen 'Schrottinstrumenten' – beeinflusst durch die Komponisten Gunter Lege und Johannes Goebel - entstanden neue, eigenartige Instrumente, die oft an biografische Situationen anknüpfen und/oder konzeptionell für bestimmte Projekte entwickelt wurden.

Die Orgelpfeifen für die Flötenmaschine stammen aus der Dorfkirche des Nachbardorfs, den Messertisch bestücken Messer von Freunden aus aller Welt.

Mit den neuen Instrumenten arbeite ich zuerst improvisatorisch, später folgt eine Phase der Arbeit mit kompositorischen Skizzen. Diese Skizzen verselbständigen sich im Laufe der Zeit zu größeren musikalischen Gebilden mit einer präzise definierten Struktur. Live werden diese Vorarbeiten auf den Punkt gebracht: Instrument, musikalisches Bewusstsein und Physis generieren risikobewusst und in 'Echtzeit' höchst individuelle Resultate.

Die Klangwelt der Instrumente ist sehr unterschiedlich, ein jedes fordert eine spezielle Bearbeitung und schafft sich seinen ohne es nicht denkbaren musikalischen Kosmos: die Saitenwanne macht sich gestrichen auf zu Exkursionen ins Obertongebirge, die Stahlklinger werden gestreichelt oder geschlagen, die geschweifte Tuba, eine Schöpfung von Johannes Goebel für die Kalisation I, ist raumgreifend im wörtlichen Sinn - blubbernd, geschwätzig, plappernd, imposant-majestätisch.

Die Konstruktion neuartiger Instrumente erstreckte sich bis in die Anfänge des neuen Jahrtausends, seitdem arbeite ich im/mit dem Bestand. Im Verlauf der Jahrzehnte entstanden sehr unterschiedliche Musiken, das Spiel der Instrumente entwickelte sich kontinuierlich weiter.

Galerie

Biographie

Stephan Froleyks wurde 1962 in Kleve am Niederrhein geboren und studierte an den Musikhochschulen in Hannover und Essen. Er arbeitet international als Komponist, Interpret und Erfinder neuartiger Instrumente. Stephan Froleyks erhielt mehrfach Stipendien und Kunstpreise, seine Kompositionen, Installationen, Hörstücke, multimedialen Arbeiten und Theatermusiken entstanden u.a als Auftragswerke für WDR, Radio Bremen und das Deutschlandradio, sie werden auf vielen Festivals (Donaueschingen, Witten, Dresden, London, Amsterdam, Sao Paulo...) aufgeführt. Als Interpret und Improvisationsmusiker (Schlagzeug/Tuba) arbeitet Stephan Froleyks solistisch und mit verschiedenen Ensembles im weiten Feld der neuen Musik.

Konzertreisen führen ihn immer wieder durch ganz Europa bis nach Südamerika und Asien. Stephan Froleyks ist Professor für Schlagzeug und Musik anderer Kulturen an der Musikhochschule in Münster, die Presse bescheinigt ihm "ein lockeres Handgelenk, Spiellust und intelligente Formgebung." Neben den künstlerischen Tätigkeiten arbeitet er als Autor (bisher mehr als 200 Texte für Bücher, Kataloge und Zeitschriften) und Kurator von Musik- und Klangkunstfestivals (u.a. soundseeing.net und klangzeit-muenster.de)


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